Am weißen Fluss
Über das Leben von Zwangsarbeiter(inne)n in der NS-Zeit
Mag. Bruno Schernhammer2700 Wiener Neustadt, Domplatz 1, Bildungszentrum St. Bernhard
Kosten: € 15,00
Kosten: € 15,00
Schernhammers Romane sind Geschichtsschreibung in Form von Literatur. Sie stecken voller akribisch recherchierter Details und sind Heimatkunde im besten Sinn. Und noch besser: Er holt jene Menschen aus dem Schatten, die wir beinahe vergessen hätten.
Dem Schicksal polnischer Zwangsarbeiterinnen im Gau „Oberdonau“ spürt dieser Roman nach und erzählt dabei von den Bedingungen, unter denen die hier geborenen Kinder der Ostarbeiterinnen um ihr Überleben kämpfen mussten. Das NS-System mit seinem perfiden Rassismus wird repräsentiert durch den Gauleiter, der sich mit fanatischem Eifer persönlich der Frage der „Aufzucht fremdvölkischer Kinder“ als zukünftige Sklavenarbeiter widmet.
Bruno Schernhammer verfolgt den Lebenslauf der polnischen „Freiwilligen" Maria, die sich als Landarbeiterin ins Deutsche Reich gemeldet hat und im Kriegswinter 1943 ein Kind erwartet. In einer weiteren Erzählebene greift der Autor die Geschichte eines Mädchens auf, das in einer Landgemeinde im Almtal aufwächst. Auch Rosa widerfährt dasselbe Los:
Von einem anderen Leben in der Stadt träumend, endet ihre Hoffnung mit einer ungeplanten Schwangerschaft nach einer kurzen Beziehung zu einem deutschen Soldaten. An einem Bahnhof treffen die ProtagonistInnen schließlich aufeinander.
Bruno Schernhammer, geb. 1957, aufgewachsen in Vorchdorf, OÖ. In den 1980er Jahren Herausgeber der Zeitschrift „Breitmaulfrosch“, Arbeit und Betriebsrat in der Stahlindustrie. Lebt seit 1985 in Wien, Studium der Philosophie und Soziologie, bis 2021 als Arbeitsmarktexperte tätig. Veröffentlichungen: „Und alle winkten. Im Schatten der Autobahn“ (Roman, Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2018)
Informeller Ausklang des Abends bei Getränken und kleinen Snacks!